Kernaussagen: KI-Tools können das akademische Schreiben unterstützen, ersetzen jedoch nicht die Tiefe, Präzision und den Kontext, den menschliche akademische Lektor*innen einbringen – im Einklang mit den Standards und Erwartungen schweizerischer und internationaler Hochschulen. Deshalb setzen wir uns für einen verantwortungsvollen Einsatz von KI ein und stellen das menschliche Know-how in den Mittelpunkt unseres Handelns.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Lasst uns ehrlich sein: Die Beziehung von Delta Lektorat zu KI im Kontext wissenschaftlicher Arbeiten ist ein echter Balanceakt. Wir erkennen das Potenzial, bestimmte Aufgaben effizienter zu gestalten – und ja, wir nutzen KI-gestützte Tools gezielt in unseren internen Prozessen und strategischen Abläufen. Kürzlich haben wir beispielsweise einen KI-Assistenten auf unserer Website integriert, der alle Fragen rund um die Dienstleistungen von Delta Lektorat beantwortet. Du kannst Lea kennenlernen, wenn du unsere Homepage besuchst. Ziemlich cool, oder?
Dennoch sind wir sehr skeptisch – insbesondere dann, wenn es um die Wahrung wissenschaftlicher Integrität geht.
Unsere Erfahrung mit KI geht weit über die reine Implementierung hinaus. Nach Jahren des Lektorierens und Coachings von Studierenden beim Verfassen von Abschlussarbeiten in der ganzen Schweiz – und darüber hinaus – kennen wir sowohl das Potenzial als auch die Fallstricke aus erster Hand. Dieser Artikel spiegelt unsere reflektierte Haltung gegenüber KI wider: Wir zeigen, wie du ihre Vorteile gezielt nutzen kannst, ohne dabei deine Haltung zugunsten von Qualität, Integrität und Lernen aufzugeben.
Die Grenzen, die KI nicht überwinden kann
Unserer Erfahrung nach liegt der grösste Schwachpunkt von KI nicht in ihren „halluzinierten Fakten“, sondern in ihrem fehlenden Verständnis für tiefere Kontexte und institutionelle Nuancen – genau jene Aspekte, die für wissenschaftliches Arbeiten auf höchstem Niveau entscheidend sind. KI überzeugt bei oberflächlichen Aufgaben wie Grammatikprüfung oder grundlegender Formatierung (z. B. Zitation), scheitert jedoch, wenn es um kontextbezogenes, reflektiertes und intelligentes Feedback geht. So könnte sie etwa einen quantitativen Ansatz vorschlagen, obwohl eindeutig qualitative Methoden erforderlich wären, oder Zitierstile empfehlen, die nicht den spezifischen Vorgaben einzelner Universitäten entsprechen. Genau hier zeigt sich der unschätzbare Wert menschlicher Expertise.
Eine erfahrene akademische Lektorin oder ein erfahrener Lektor versteht nicht nur die formalen Anforderungen, sondern auch die ungeschriebenen Regeln – etwa dass Professorinnen und Professoren der Universität Zürich andere Argumentationsstrukturen bevorzugen als Betreuerinnen und Betreuer der ETH Zürich oder dass an Schweizer Business Schools theoretische Rahmenwerke anders gewichtet werden als in internationalen Programmen.
Zwar kann KI neuartige Kombinationen bestehender Ideen erzeugen, doch sie basiert ausschliesslich auf bereits vorhandenen Daten – und ist damit eher retrospektiv als wirklich innovativ. Schweizer Universitäten hingegen erwarten eigenständige, originelle Erkenntnisse, die über reine Replikation hinausgehen.
Das Dilemma der akademischen Integrität und Standards
Der besorgniserregendste Trend, den wir derzeit beobachten, ist das Phänomen der „unsichtbaren Co-Autorenschaft“: Studierende reichen Arbeiten ein, in denen KI-Beiträge so tief integriert sind, dass selbst sie kaum mehr unterscheiden können, was tatsächlich von ihnen stammt. Genau aus diesem Grund bieten wir KI-Humanisierungs- und Umschreibdienste an – um Studierenden zu helfen, KI-generierte Entwürfe in authentische, wissenschaftlich fundierte Arbeiten zu verwandeln. Denn je stärker das Schreiben an KI ausgelagert wird, desto mehr verschwimmt die Grenze zwischen eigenen Gedanken und maschinell erzeugten Inhalten. Das wirft grundlegende Fragen zu Autorenschaft und geistigem Eigentum auf.
Schweizer Hochschulen reagieren hier besonders sensibel, da sie Bildung als Prozess der persönlichen intellektuellen Entwicklung verstehen – als Weg individueller Erkenntnis und als Antwort auf Lehre und Lernen. Doch was geschieht mit dieser Bildungsphilosophie, wenn Studierende den intellektuellen Aufwand, den echter Erkenntnisgewinn erfordert, zunehmend umgehen?
Gerade in sensiblen Forschungsfeldern – etwa in der Medizin, Psychologie oder Sozialforschung – erfordert die ethische Komplexität ein massgeschneidertes menschliches Urteilsvermögen, das KI nicht nachbilden kann. Schweizer Hochschulen legen daher grossen Wert auf Forschungsethik und jene subtile Entscheidungsfähigkeit, die nötig ist, um sich in diesen ethischen Landschaften verantwortungsvoll zu bewegen.
Wir haben eine Vergleichstabelle erstellt, die aufzeigt, worin KI stark ist und wo der Mensch unersetzlich bleibt. Da KI-Tools zunehmend in der akademischen Welt integriert werden, ist es für Studierende entscheidend, die jeweiligen Stärken beider Seiten zu verstehen. Der effektivste Ansatz besteht nicht darin, KI als Ersatz für menschliches Fachwissen zu sehen, sondern als kraftvolle Ergänzung zu den einzigartigen Fähigkeiten, die nur Menschen besitzen.

Es ist wichtig zu hervorheben, dass der Unterschied zwischen KI-Unterstützung und menschlicher Expertise nicht nur eine Frage der Qualität ist, sondern des Verständnisses für die ungeschriebenen Regeln der Schweizer Wissenschaftskultur. Hier sind einige Beispiele dafür, was unsere Lektor:innen wahrnehmen, das KI regelmässig übersieht:

Unser ausgewogener Ansatz für KI
Technologie entfaltet ihren wahren Wert erst dann, wenn sie menschliche Expertise erweitert. Bei Delta Lektorat verstehen wir KI nicht als Ersatz, sondern als Partner in einem reflektierten, lernorientierten Prozess. Wir nutzen sie, um Effizienz zu steigern, neue Perspektiven zu eröffnen und gleichzeitig die Qualität wissenschaftlicher Arbeit zu sichern. Unser Team bleibt über aktuelle Entwicklungen informiert, um Studierende bei der verantwortungsvollen und ethischen Nutzung von KI zu unterstützen. So stellen wir sicher, dass Technologie nicht Denken ersetzt, sondern Denken inspiriert. Wir sehen in KI ein Werkzeug mit grossem Potenzial – insbesondere als strategischen Brainstorming-Partner, der kreative Prozesse anstossen kann. Unser Fokus liegt jedoch auf dem Aufbau langfristiger Kompetenzen statt kurzfristiger Geschwindigkeit.
Wenn es jedoch um den eigentlichen Lektoratsprozess geht, verzichten wir bewusst vollständig auf KI. So bleibt jede Überarbeitung authentisch menschlich, garantiert höchste wissenschaftliche Integrität und gibt auch KI-Detektoren keine Chance, Zweifel an der Originalität einer Arbeit zu wecken. Denn die besten akademischen Ergebnisse entstehen nicht durch Abhängigkeit von KI, sondern durch die bewusste Zusammenarbeit von Menschen und Maschine. Unsere Expert:innen bleiben das Herzstück jedes Lektoratsprozesses: Sie bringen kritisches Denken, fachliche Tiefe und persönliche Betreuung ein. Qualitäten, die keine Technologie der Welt ersetzen kann.
Fazit: Die Zukunft der akademischen Unterstützung
Die Entscheidung liegt nicht zwischen KI und menschlichem Feinschliff – sondern darin, die richtige Balance zu finden. Verantwortungsbewusst eingesetzt, kann KI wertvolle Unterstützung bieten. Doch erst menschliche Einsicht, Erfahrung und Sprachgefühl verwandeln gutes Schreiben in herausragende akademische Arbeit. Bereit, den Unterschied zu erleben? Vereinbare hier einen Beratungstermin mit unseren Expert:innen.
Möchtest du deinen Schreibprozess weiter verbessern? Dann lies unseren Artikel über 7 bahnbrechende KI-Tools, die alle Studierenden für akademisches Schreiben benötigen.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Unsere Lektor:innen bieten fachkundige Anleitungen, Vorschläge und Coachings, die den Studierenden helfen, ihre wissenschaftliche Stimme zu verbessern und gleichzeitig sicherzustellen, dass alle Ideen und Argumente authentisch aus der eigenen Arbeit stammen.
Wir akzeptieren sowohl Entwürfe als auch finale Arbeiten. Du kannst es ganz einfach hier einreichen oder dich direkt an info@deltalektorat.ch wenden, wenn du offene Fragen hast, die du im Voraus klären möchtest.
Unsere umfassende Expertise in den akademischen Traditionen der Schweiz und des gesamten DACH-Raums zeichnet uns aus. Wir verstehen nicht nur die Grundprinzipien wissenschaftlichen Schreibens, sondern auch die spezifischen Erwartungen, kulturellen Nuancen und institutionellen Besonderheiten deutschsprachiger Universitäten. Ein Verständnis, das weder KI noch generische Lektoratsdienste leisten können.
Nicht unbedingt. Wir befürworten den verantwortungsvollen Einsatz von KI – insbesondere für Brainstorming, Formatierung und erste Recherchen. Entscheidend ist jedoch, dass alle kritischen Analysen, Argumentationen und originellen Erkenntnisse aus der eigenen akademischen Arbeit der Studierenden hervorgehen. Ebenso wichtig ist, die Nutzung von KI transparent offenzulegen.
Offenlegung: Dieser Artikel wurde von menschlichen Mitwirkenden erstellt. Generative KI-Tools wurden verwendet, um das Brainstorming, die Sprachverfeinerung und die strukturelle Bearbeitung zu unterstützen. Alle endgültigen Entscheidungen über Inhalte, Empfehlungen und akademische Erkenntnisse spiegeln das menschliche Urteilsvermögen und die Expertise wider.
Referenzen
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